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Bei der Kreislaufwirtschaft geht es vor allem um Disruption und den Einsatz neuer Technologien, um so die Art und Weise zu ändern, in der wir handeln, produzieren und konsumieren. Viele sehen disruptive Technologien aber immer noch eher als Bedrohung denn als Chance.
Der Schlüssel dazu, Disruption als Chance zu begreifen, liegt darin, Ihre “technologische Intuition” zu entwickeln und Möglichkeiten zu verstehen, lange bevor sie Realität werden, sagt Märtha Rehnberg, Mitbegründerin von DareDisrupt, einem Unternehmen zur Förderung neuer Technologien.
Laut Rehnberg hat digitale Natur disruptiver Technologien zur Folge, dass sie im Vergleich zu traditionellen Modellen eine andere Entwicklungsgeschwindigkeit aufweisen. “Ältere Technologien durchdringen den Markt linear, während digitale Technologien Märkte oft exponentiell erobern”, sagt sie. “Wenn sich etwas exponentiell entwickelt, bewegt es sich zu Anfang sehr langsam und startet dann plötzlich richtig durch. Und das ist der Zeitpunkt, zu dem wir überrascht sind. Die wichtigste Grundregel in Bezug auf disruptive Technologien ist, jetzt zu investieren, um später nicht überrascht zu werden.” Diese Lektion musste Rehnberg selbst auf die harte Tour lernen. Während sie für den dänischen Reedereigiganten Maersk arbeitete, war sie Wegbereiterin eines bahnbrechenden Projekts zur Herstellung bestimmter Teile an Bord der Schiffe mittels 3D-Drucks. Als es an der Zeit war, dem Vorstand ihre Investmentstrategie zu präsentieren, erkannte sie Ihr Problem.
“Die Technologie hatte sich rasant entwickelt und ich hatte in meiner Analyse nur lineare Annahmen. Ich hatte mir die vergangenen fünf Jahre angesehen. Während dieser Zeit habe ich die Entwicklung linear in die Zukunft projiziert, wie ich es im Wirtschaftsstudium gelernt hatte. Als ich beim Vorstand vorstellig wurde, gab es plötzlich eine neue Technologie, die 100 Mal schneller war. Es gab ein Open-Source-Projekt zum 3D-Drucken von Metallteilen, das $1.500 kostete. Und ich hatte 1 Million Dollar veranschlagt. Da erkannte ich, dass Technologie nicht bloß etwas ist, was Ingenieure entwickeln und analysieren, sondern dass sie uns alle angeht,” sagte Rehnberg.
Seit dieser Zeit ist Rehnberg eine Befürworterin strategischer Disruption und der Entwicklung ökologisch nachhaltiger technologischer Anwendungen. Für ihre Arbeit und ihre öffentlichen Reden wurde sie vom St. Gallen Symposium drei Jahre in Folge als „Leader of Tomorrow“ ausgezeichnet.
Rehnberg drängt auch darauf, dass Menschen die Aus- und Nachwirkungen neuer Technologien im Auge behalten und verstehen, welche neuen Chancen und Möglichkeiten sich dadurch in verschiedenen Branchen eröffnen. So hat z.B. die Digitalfotografie möglicherweise zum Konkurs von Kodak geführt. Sie hat aber auch den Weg bereitet für selbstfahrende Fahrzeuge und neue Überwachungsmethoden, die die Gesellschaft, wie wir sie kannten, für immer verändern.
“Technologische Intuition bedeutet, die Auswirkungen einer neuen Technologie zu analysieren und zu realisieren, dass sie neue Märkte schaffen kann, die es bisher nicht gab, und sogar unser Menschsein verändern kann,” meint Rehnberg.
Da alle Branchen und Industrien von disruptiven Technologien betroffen sein werden, ist Rehnberg fest überzeugt, dass eines für alle diese Technologien gelten sollte:
“Angesichts all der Dinge, die sich ändern werden, ist eine der wichtigsten Fragen, die wir uns heute stellen können: Was wird sich in den kommenden 10 Jahren nicht ändern? Einer dieser Bereiche, der sich nicht ändern wird, ist unser Fokus auf die Umwelt und den Klimawandel. Und da kommt die Kreislaufwirtschaft als Riesenchance für disruptive Technologien ins Spiel,” sagt sie.
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